Donnerstag, 30. Juni 2016

Letzte Wochen

Hallo,
mein Jahr in den USA ist zu Ende und ich hab einen komischen Mix aus Gefühlen. Trauer weil es vorbei ist, Dankbarkeit weil ich dort sein durfte, Vorfreude was die Zukunft in Deutschland bringt, Aufregung weil es hier so viel Neues gibt, Stress weil ich so viel zu tun habe und noch vieles mehr. Die letzten Wochen in den USA waren turbulent und spannend und ein perfekter Abschluss für ein perfektes Jahr.

Es ist so viel passiert seitdem ich das letzte Mal geschrieben habe, aber ich hoffe, dass ich mich an das Meiste erinnere. Sonntag vor drei Wochen war ich ein letztes Mal mit meiner Gastfamilie in der Kirche und danach sind wir alle zusammen zum Brunch gegangen. Das war nochmal wie das ganze Jahr mit meiner Gastfamilie in Kurzform zusammengefasst. Mein Gastvater kommt zu spät weil er ein Arbeitsgespräch am Telefon hat, meine Gastmutter und Molly streiten sich, die andere Gastschwester lacht die beiden aus, mein Gastbruder ist am Handy und erzählt wie nervig seine Familie sei, und ich Sitz strahlend dazwischen und genieße die Zeit. Das alles ist nicht negativ gemeint sondern zeigt einfach nur wie authentisch meine Familie war und wie sehr sie mich aufgenommen hat. Meine Gastmutter hat mir mal gesagt: "Wenn wir nicht vor dir streiten würden, wärst du nicht Teil der Familie." Insgesamt hatte ich einen schönen und sehr emotionalen Vormittag. Alle haben ein paar Abschiedsworte gesagt und meine Gastmutter musste weinen und sogar Matt, der ja nicht so sentimental ist, hatte Tränen in den Augen. Als ich dann etwas sagen sollte ist nichts mehr raus gekommen weil ich angefangen habe zu heulen.

Am Montag habe ich dann meine Eltern vom Flughafen in LA abgeholt. Sie haben noch eine Woche in Long Beach verbracht um sich bei allen zu bedanken und dann sind wir ein bisschen rumgereist und hatten am Ende nochmal zwei Tage in LB und sind dann zusammen nach Hause geflogen. Während der Woche habe ich meinen Eltern die Schule vorgestellt, wir sind zum Strand gefahren haben uns mit der Gastfamilie getroffen und, und, und...
Am Donnerstag Abend hatte ich eine Abschluss Party am Strand, zu der ich so ziemlich jeden eingeladen habe mit dem ich mal ab und zu gesprochen habe, um mich von all meinen Freunden zu verabschieden. Es waren rund 80 Leute da und wir haben gesurft, Beachvolleyball gespielt, Spikeball gespielt, ein Lagerfeuer gemacht, Marshmellows und Hotdogs gegrillt und sind schwimmen gegangen. Ich hab es richtig genossen mich von allen zu verabschieden und nach der Feier hab ich bei einem Freund übernachtet.
Freitag war ich mit meinen Eltern in Santa Monica. Das ist, neben Huntingon Beach, mein absoluter Lieblingsstrand, aber leider hatten wir nicht so viel Zeit weil abends Matt's Graduation war. Ich fand die Zeremonie richtig schön und bewegend und habe schon wieder geweint, nicht weil ich so stolz war oder weil mir es für irgendwen leid tat, sondern weil es sich wie meine eigene Abschiedszeremonie angefühlt hat. Danach war ich bis spät abends mit Freunden unterwegs.
Samstag hatten wir eine zweite kleine Feier bei uns am Haus, aber dieses mal mit ganz vielen Erwachsenen und deren Familien damit meine Eltern alle "wichtigen Menschen" kennen lernen konnten. Wichtig heißt, die dieses Jahr einen großen Einfluss auf mich hatten. Trotzdem war es für mich ganz schön, dass ich mich dann nochmal von allen verabschieden konnte.

Alles zur Reise mit meinen Eltern und dem richtigen Abschied gibt's bald.
Mats

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